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Liturgiewirken

1. Benennung des Ziels

# Zuerst muss der Geweihte das Ziel der Liturgie ausmachen. In der Regel muss er es dafür sehen und das Ziel in einer bestimmten Reichweite sein. In manchen Fällen ist es nötig, das Ziel zu berühren, in anderen kann der Geweihte die Liturgie nur auf sich selbst anwenden.

# Das Ziel* muss während der gesamten Liturgiedauer innerhalb der Reichweite sein. Verliert der Geweihte sein Ziel aus den Augen oder verlässt es die Reichweite der Liturgie, gilt die Liturgie als misslungen.

# Außerdem muss die Zielkategorie stimmen. Nicht alle Liturgien können gegen alle Arten von Zielen eingesetzt werden. Sie sind meist auf bestimmte Zieltypen beschränkt. So gibt es Liturgien, die nur auf Objekte gewirkt werden können, während andere ihre Wirkung nur bei Lebewesen, Pflanzen oder kulturschaffenden Wesen entfalten können. Die Kategorie ist jeweils bei der Liturgie angegeben.

*Auch für Liturgien gilt wie für Zaubersprüche: Man kann sie nicht gegen mehrere Ziele gleichzeitig wirken, es sei denn, es steht bei ihrer Beschreibung dabei.

 

2. Festlegen der Modifikationen

Geweihte können Liturgien in einem gewissen Rahmen modifizieren. So können sie die nötige Dauer des Wirkens verkürzen oder die Reichweite erhöhen, um entfernte Ziele zu treffen. Solche Modifikationen können die Fertigkeitsprobe erschweren oder erleichtern.

Für jeweils 4 volle Punkte im Fertigkeitswert (FW) der Liturgie kann der Held eine Liturgiemodifikation anwenden. Beherrscht ein Geweihter eine Liturgie beispielsweise auf 4, kann er eine Liturgiemodifikation anwenden, auf 8 kann er zwei anwenden, auf 12 drei usw. Je nach Modifikation wird die Probe auf die Liturgie erleichtert oder erschwert.

Liturgiemodifikationen: Liturgiedauer, Reichweite und Kosten

Der Einfachheit halber sind die möglichen Kosten, Dauer der Liturgieprobe und Reichweite der Liturgie in feste Kategorien eingeteilt. Diese können durch die Modifikationen „Liturgiedauer senken“, „Liturgiedauer erhöhen“, „Reichweite erhöhen“, „Kosten senken“ und „Erzwingen“ jeweils um eine Stufe erhöht oder verringert werden. Mehr als eine Stufe ist nicht möglich. Die einzelnen Modifikationen sind zudem mit einigen Einschränkungen versehen:

  • Die Reichweite einer Liturgie zu senken ist nicht möglich.
  • Bei Liturgien mit der Reichweite „selbst“, also solchen, die nur auf den Geweihten selbst wirken, kann die Reichweite nicht erhöht werden.
  • Kosten für das Aufrechterhalten einer Liturgie pro festgelegtem Zeitintervall liegen jeweils eine Stufe unter den Kosten des eigentlichen Wirkens. Die Kosten können nie unter 1 KaP pro Intervall fallen.
  • Ein Geweihter kann diese Liturgiemodifikationen für eine Liturgie beliebig kombinieren, jedoch keine mehrfach wählen.

Die Schritte sind wie aus der Tabelle ersichtlich eingeteilt. Hierbei gilt: Bei der Reichweite Berühren reicht es, die Kleidung des entsprechenden Ziels anzufassen, so bei der jeweiligen Liturgie nichts anderes angegeben ist.

Liturgiemodifikationen

Liturgiedauer Reichweite Kosten
1 Aktion Berühren 1 KaP
2 Aktionen 4 Schritt 2 KaP
4 Aktionen 8 Schritt 4 KaP
8 Aktionen 16 Schritt 8 KaP
16 Aktionen 32 Schritt 16 KaP
32 Aktionen 64 Schritt 32 KaP

Modifikationen im Überblick

# Erzwingen: Kosten um einen Schritt erhöht, Liturgieprobe um +1 erleichtert (bei einigen Liturgien nicht anwendbar, dann aber extra erwähnt).

# Kosten senken: Kosten um eine Stufe gesenkt, Liturgieprobe um –1 erschwert (bei einigen Liturgien nicht anwendbar, dann aber extra erwähnt).

# Reichweite erhöhen: Reichweite um eine Stufe erhöht, Liturgieprobe um –1 erschwert.

# Liturgiedauer erhöhen: Liturgiedauer um eine Stufe erhöht, Liturgieprobe um +1 erleichtert.

# Liturgiedauer senken: Liturgiedauer um eine Stufe gesenkt, Liturgieprobe um –1 erschwert.

# Gebete und Gesten weglassen: Liturgieprobe um jeweils –2 erschwert

 

3. Technik einsetzen

Die meisten Geweihten müssen bestimmte Gesten vollführen oder Gebete rezitieren, um eine Liturgie zu wirken. Dies erfordert genauso Zeit wie die Konzentration auf das Formen der göttlichen Kraft. Die Anzahl der benötigten Aktionen ist bei der jeweiligen Liturgie angegeben. Dieser Zeitraum wird Liturgiedauer genannt. Liturgien, die länger als 1 Aktion erfordern, gelten als länger dauernde Handlungen.

Gebete und Gesten

Geweihte sind beim Einsatz ihrer Liturgien auf bestimmte Handlungen angewiesen. Neben den nötigen KaP und dem Einhalten der Mindestreichweite muss der Geweihte meistens ein Gebet sprechen und Gesten ausführen. Je nach Kirche sind diese Gebete und Gesten sehr unterschiedlich. Während ein Rondrageweihter seine Waffe ziehen mag und mit einem Schlachtengebet in den Kampf stürmt, neigen Phexgeweihte eher zu einer Verhandlungsrunde mit ihrem Gott. Will oder kann ein Geweihter jedoch keine Gebete sprechen oder die nötigen Gesten nicht ausführen, beispielsweise weil er sich versteckt oder gefesselt ist, so erschwert das Einsparen der Gebete oder der Geste die Liturgieprobe um je 2.

Länger dauernde Handlungen und Störungen

Liturgien erfordern die volle Konzentration des Geweihten, solange dieser die Liturgie wirkt, da die Liturgie durch den Willen des Geweihten gelenkt und geformt werden muss. Während ein Geweihter die Liturgie einsetzt, ob beim Wirken oder Aufrechterhalten, ist er konzentriert. Dies bedeutet, dass Liturgien, die länger als 1 Aktion Zeit benötigen, länger dauernde Handlungen sind. Für sie gelten die entsprechenden Regeln. Ist die Konzentration erst einmal unterbrochen, ist die Liturgie misslungen (und kostet die entsprechende Menge an KaP für misslungene Liturgien).

Natürlich kann sich der Geweihte freiwillig dazu entscheiden, die Konzentration aufzugeben und anderweitig zu handeln. Auch in diesem Fall misslingt die Liturgie (und kostet ebenfalls die entsprechende Menge an KaP für misslungene Liturgien). Verletzungen und Störungen erschweren die Konzentration ungemein. Um diese Störungen zu ignorieren und Liturgien unter solchen Umständen aufrechtzuerhalten, müssen je nach Situation unterschiedlich modifizierte Proben auf das Talent Selbstbeherrschung (Störungen ignorieren) mit unterschiedlicher Erschwernis gelingen.

Beispiele für Ablenkungen

Situation Erschwernis
Tippen auf die Schulter +3
Litturgieeinsatz auf schwankendem Untergrund +/- 0
Liturgieeinsatz im freien Fall -3
Geweihter erleidet Schaden - erlittene Schadenspunkte / 3 (mindestens 1)

4. Ablegen der Probe

Erst nachdem der Geweihte die Aktionen für die Liturgie eingesetzt hat, kann er eine Liturgieprobe ablegen (also eine Fertigkeitsprobe), um zu sehen, ob sie ihm gelungen ist. Modifiziert wird sie neben den Modifikationen aufgrund von Störungen während des Vorgangs bei einigen Liturgien durch die Seelenkraft oder die Zähigkeit des Ziels, insofern es sich bei diesem um ein Lebewesen handelt und die Liturgie den Geist des Wesens beherrschen oder seinen Körper verwandeln soll.

 

5. Abzug der KaP

Zu guter Letzt muss der Geweihte noch KaP für die Liturgie ausgeben. Die Kosten der Liturgie können durch Modifikationen und äußere Bedingungen beeinflusst werden. Misslingt die Liturgie, muss der Geweihte die Hälfte der so berechneten KaP ausgeben. Beim Misslingen der Probe werden zur Berechnung des KaP-Verlustes die Grundkosten + die Kosten für die erste Zeiteinheit herangezogen.

Permanenter Verlust von Karmapunkten

Beispielsweise bei der Herstellung geweihter Artefakte kann es vorkommen, dass ein Geweihter KaP permanent ausgibt. Diese werden dauerhaft von seinem maximalen Vorrat abgezogen und füllen sich nicht mehr auf. Verloren gegangene KaP können jedoch gegen 2 Abenteuerpunkte pro Punkt zurückgekauft werden.

Größe und KaP-Verbrauch

Die meisten Liturgien gegen Lebewesen gehen davon aus, dass das Ziel die Größe eines Menschen hat. Natürlich können bestimmte Liturgien auch auf Ziegen oder Ochsen gewirkt werden. Bei Liturgien, die auf den Körper des entsprechenden Wesens einwirken, gilt folgende Faustformel: Ist das Ziel halb so schwer oder leichter als ein Mensch (wir gehen hier von 80 Stein Gewicht aus), kostet die Liturgie nur die Hälfte der angegebenen KaP. Ist das Ziel doppelt so schwer, verdoppeln sich die KaP-Kosten. Wiegt das Ziel das Dreifache, verdreifachen sich auch die Kosten usw. Entsprechend ist die Fertigkeitsprobe zwar nicht erschwert, aber eine Liturgie auf ein wesentlich größeres Wesen als von der Liturgie vorgesehen, kostet auch deutlich mehr.

 

6. Ermittlung der Wirkung

Gelingt die Probe, so werden die verbleibenden FP mit den Beschreibungen bei der jeweiligen Liturgie verglichen, um den exakten Effekt der Liturgie zu bestimmen.

Gestapelte Liturgieeffekte

Wenn mehrere übernatürliche Effekte wie Zauber, alchimistische Elixiere oder Liturgien die gleiche Wirkung auf eine Person oder ein Objekt haben, dann wirkt nur der stärkste Effekt. Erhöhen beispielsweise zwei Liturgien die Stärke einer Person einmal um 2 und einmal um 3, gilt nur der Bonus von 3. Dies gilt auch, wenn der Effekt aus unterschiedlichen übernatürlichen Quellen stammt.

Publikation:
Kodex des Götterwirkens, S. 10ff